Donnerstag, 13. April 2017

Was ich an KDP als Autorin gern verändern würde ...

Hallo meine Lieben,

jedes Jahr findet über Kindle Direct Publishing (KDP) eine Umfrage statt, wie zufrieden wir Autoren mit diesem Service sind. Gegen Ende der Umfrage wird dann immer der Wunsch geäußert Verbesserungen vorzutragen. Nach den Verwirrungen in den letzten Monaten, gibt es einiges, was verbesserungswürdig ist.

Nachfolgend findet ihr meine 8 Punkte zum Thema Selfpublishing über Amazon, an denen sich dringend etwas ändern sollte. Vielleicht interessiert es euch ja, was ich als Autorin über manche Dinge denke.

Alles Liebe, eure Breonna.

An was sollten wir (Amazon / KDP) Ihrer Meinung nach baldmöglichst arbeiten, um Ihr KDP-Erlebnis zu optimieren?

1. Vollständige Herausgabe der Käuferdaten. SP-Autoren sollten - wie jeder andere Verkäufer auch - von Amazon die Käufer- / Leserdaten zur Verfügung gestellt werden.

2. Der Umgang mit Negativ-Rezensionen sollte vonseiten Amazons strenger gehandhabt werden und diese Rezensionen vor der Veröffentlichung zuerst auf ihre Richtigkeit geprüft werden. Bei positiven Rezensionen wird das ja auch gemacht. Sehr oft beinhalten diese  "Kundenmeinungen" bewusst falsche Inhalte und werden lediglich platziert, um dem / der Autor/in zu schaden. Davon kann jeder Top 100-Autor ein Lied singen, denn spätestens dann gerät er ins Visier der Neider. Es sollte daher im Vorfeld überprüft werden, ob es sich nicht nur um eine Fake-Rezension eines anderen Autors handelt, der einen unliebsamen Konkurrenten aus dem Rennen schicken will. Dieses Problem ließe sich auf der Stelle lösen, wenn diese Trolle wüssten, dass sie nicht mehr ungehindert und unentdeckt ihr Unwesen treiben können, sondern mit Konsequenzen rechnen müssen.

3. Marketingtools. Auf Amazon DE fehlen schlichtweg die entsprechenden Tools, um eigene Bücher gezielt auf der Verkaufsplattform Amazon vorzustellen und zu bewerben, um damit die Verkaufszahlen aktiv  zu verbessern. Gratisaktionen sind m.E. nicht der richtige Weg, um an neue Leser zu kommen, da die eBooks, die in solchen Aktionen heruntergeladenen werden, oft ungelesen bleiben. Ich spreche da aus eigener Erfahrung, mein Gratis-SUB ist auch recht hoch, deshalb lade ich schon gar keine Gratisbücher mehr herunter.
Aktionen wie das Indie-Lesefestival sind zwar ganz nett, bringen aber nur mäßigen Erfolg, weil zu viele Titel aufgenommen werden. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Amazon-Empfehlungslisten. Hier tauchen leider ausschließlich Titel der amazoneigenen Verlage sowie sonstige Verlagstitel auf. Darin sehe ich als SPlerin einen klaren Wettbewerbsnachteil in puncto Sichtbarkeit für eigenverlegte Bücher.

4. Auch das Folgen-Tool auf der Authorcentralseite ist für SP-Autoren kein verwertbares Vermarktungstool, selbst wenn es Lesern und Autoren auf den ersten Blick eine Art Newsletter suggeriert. Der Autor hat bei diesem Tool weder die Möglichkeit einzusehen, wer ihm folgt und wie viele Follower es tatsächlich sind noch ist dieses Tool direkt nutzbar. Schön wäre eine richtige Newsletterfunktion, bei der der Autor die Möglichkeit hat, sich regelmäßig (1 - 2x im Monat) an seine Leser zu wenden. Außerdem sollten die Tools so flexibel gestaltet sein, dass sie sich auch auf Blogs oder Webseiten integrieren lassen.

5. KDP-Service. Hier herrscht immer öfter das große Schweigen im Wald bzw. es wird versucht, den lästigen Autor und seine Frage / sein Problem schnellstmöglich loszuwerden. Bei mir ist jedenfalls dieser Eindruck entstanden. Wenn es nicht absolut sein muss, nutze ich diesen Service schon gar nicht mehr, weil´s echt nervig ist. Anstatt die Autoren zu unterstützen, ist dieser Service zunehmend zu einem Abwimmelverein verkommen. Sorry, dass ich es so hart sagen muss, aber es ist leider so. Es wäre wünschenswert, wenn dort wieder Menschen sitzen würden, denen bewusst ist, dass wir KDPler mit unseren eBooks ebenfalls zum Erfolg Amazons beitragen und dass wir keine lästigen Bittsteller sind, sondern ein Teil des Konzernkapitals. Schließlich tragen die SP-Buchverkäufe auch dazu bei, dass diese Gehälter bezahlt werden können, also möchten wir, wenn wir mal ein Problem haben, auch respektvoll behandelt werden.

6. Qualitäts-Checks. Es ist gut und richtig, dass Amazon Qualitätschecks durchführt, aber dann bitte auch so, dass am Ende  Probleme behoben werden und nicht noch zusätzliche geschaffen werden. Ich spreche hier insbesondere von der neu eingeführten Rechtschreibprüfung, die wohl offensichtlich vollelektronisch über Korrekturprogramme durchgeführt wird. Auch hier gilt, elektronische Unterstützung ist sinnvoll, aber nicht fehlerfrei. Also die angegebenen Mängel bitte zuerst auf Richtigkeit bzw. den Zusammenhang prüfen und im Zweifelsfall mit dem Autor in Dialog treten, bevor irgendwelche Warnhinweise ausgegeben werden und dann tagelang Chaos an allen Fronten herrscht. Das kostet vor allem uns Autoren eine Menge Zeit und damit Geld, denn wenn wir uns mit derartigen Quatsch auseinandersetzen müssen, können wir nicht an unseren Büchern weiterarbeiten.

7. KDP select. Generell ist das eine ganz vernünftige Geschichte. Autoren, die sich für KDP select entscheiden haben auch zwei Vorteile: zusätzliche Tantiemen über KU und einen Eintrag in die Sparte Exklusive Kindle eBooks, aber das war es dann auch schon. Mehr gibt es leider nicht. Und hier sollte Amazon klar sein, dass Autoren, die exklusiv über Amazon verkaufen dringend darauf angewiesen sind, dass sie auch die Möglichkeit haben, auf dieser Verkaufsplattform Werbung zu treiben  bzw. werbetechnisch entsprechend unterstützt werden sollten. Hier wäre in Bezug auf die Sichtbarkeit eine Gleichstellung mit den Autoren der amazoneigenen Verlage wünschenswert. Wenn wir uns schon exklusiv an ein Unternehmen binden sollen, dann sollte das auch deutliche Vorteile haben.


8. Gratisaktionen. Zu Beginn des Selfpublishings war das ein ganz hilfreiches Tool, mittlerweile hat es sich überlebt. Anstatt Gratisaktionen wäre es sinnvoller, für alle Autoren die Möglichkeit zu schaffen, ihre Leseproben dauerhaft kostenfrei anzubieten.