Mittwoch, 30. April 2014

3. Literarisches Betthupferle

Nachdem gestern das dritte literarische Betthupferle zur Fanpage- Eröffnung nicht erschienen ist, wird das nun umgehend nachgereicht. Es ist zwar erst Nachmittag, aber bestimmt habt ihr trotzdem Spaß daran.

Auszug aus dem Buch:

Ferrier behielt recht. Unten an der Leiter empfing uns tatsächlich eine kleine Herde Schafe. Allmählich hatten sich auch meine Augen an die nächtlichen Lichtverhältnisse im Hinterhof gewöhnt. Ich erkannte die vagen Umrisse der umliegenden Gebäude, die Tiere, die mich umringten, und meinen französischen Retter, der in diesem Moment in einem geschmeidigen Sprung über den Holzzaun des Schafgatters hinwegsetzte.
Ich drückte die wolligen Leiber beiseite, um ihm zu folgen. Mit jedem Schritt, den ich machte, wurden die Viecher aufdringlicher. Vom Duft der Trockenfrüchte in meinem Beutel angelockt, zogen und zupften die Biester fordernd an meinem Rock. Ein besonders dreistes Exemplar, stellte sich neben mir auf die Hinterbeine und biss in meinen Ärmel.
Als ich endlich vor der hüfthohen Umzäunung stand, streckte mir Ferrier seine Arme entgegen.
»Wartet, ich helfe Euch«, sagte er. Im nächsten Moment spürte ich, wie mich zwei starke Hände unter den Achseln packten und über das Hindernis hoben.
»Danke«, entgegnete ich. Der Lärm aus dem Schankraum wurde wieder lauter, dort herrschte weiterhin Aufruhr. Eine flüchtige Bewegung am oberen Ende der Leiter, ließ mich aufschauen.
»Ich glaube, da oben ist jemand«, bemerkte ich im Flüsterton.
Ich sah noch einmal hinauf, doch ich musste mich getäuscht haben, das Ende der Leiter lag einsam im    Dunkeln.
»Lasst uns verschwinden«, empfahl Ferrier.
Ich nickte dankbar. Meine Augenlider hatten mittlerweile die Schwere von Bleigewichten, meine Schuhe drückten, meine Fußsohlen brannten wie Feuer, und mein Rücken schmerzte, als hätte ich tagelang Brennholz geschleppt. In diesem Moment sehnte ich mich nach genau drei Dingen: einer Decke, einem dicken Daunenkissen und einer weichen Matratze.

Die Gasse vor uns führte direkt zum Hafen hinunter und war ähnlich finster wie der Hinterhof. Hier und da drang gedämpftes Licht aus einem Fenster und erhellte ein schmales Stück des Pflasters. Ich nahm alle in mir verbliebenen Kräfte zusammen und rannte auf Ferriers Geheiß los, schließlich wollten wir so schnell wie möglich sein Schiff erreichen.
Nach den Menschenmassen am Tag wirkte die Stadt in der Dunkelheit wie ausgestorben. Niemand war auf der Straße zu sehen und das einzige Geräusch, das die Nacht erfüllte, war das Echo unserer Schritte, das von den Häuserfronten zurückgeworfen wurde. Nur noch etwa dreihundert Fuß trennten uns von der Kaimauer. Nun war es nicht mehr weit bis zum rettenden Schiff.
Ein Silberstreif der Zuversicht ging an meinem Horizont auf, dann zerriss ein ohrenbetäubender Knall die nächtliche Stille.

Ferrier warf sich instinktiv zu Boden und riss mich ebenfalls hinunter auf das Steinpflaster.
»Versteckt Euch!«, forderte er mich leise auf.
Ich tat, was er mir befahl, und suchte Schutz in den Schatten zwischen zwei Häusern. Die Kälte der Angst kroch durch meine Adern und lähmte mich, während ich bestürzt das Schauspiel beobachtete, das sich ein Stück von mir entfernt zutrug.
Eine groß gewachsene massige Gestalt wankte auf die Mitte der Straße zu.
Trotz der Dunkelheit ahnte ich bereits, wer diese Ge-stalt war. Endgültige Gewissheit gab mir Ferriers Schreckensschrei.
»Fynn!«, schrie er. In seiner Stimme vereinigten sich Fassungslosigkeit, Entsetzen und blinde Wut.
O’Maleys helles Haar und sein weißes Hemd leuchteten gespenstisch weiß im fahlen, nächtlichen Licht. Langsam, als hinge er an unsichtbaren Fäden, sank der Ire auf die Knie. Eine Hand hielt er flach auf seine linke Seite gepresst, die andere streckte er mühevoll nach oben und gab Ferrier ein abwehrendes Zeichen. Doch Ferrier schenkte O’Maleys Warnung keine Achtung. Blindlings rannte er seinem Freund entgegen.

Montag, 28. April 2014

2. Literarisches Betthupferle der Eröffnungswoche der Facebook-Fanpage

Tag 2 der Fanpage-Eröffnungswoche ist nun vorbei. Zu meiner großen Freude sind auch heute wieder einige Fans dazugekommen und das Lächeln des Falken hat neue Freunde gefunden. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen „Neuankömmlingen“ bedanken und zwar mit dem nächsten literarischen Betthupferle.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und angenehme Träume.



Auszug aus dem Buch:


Tosender Beifall brandete durch den Raum, als O’Maley sein Musikstück beendet hatte. Er legte die Geige beiseite und setzte sich wieder zu uns an den Tisch.
»Fiedeln macht hungrig«, bemerkte er beiläufig, gab der Wirtin das Musikinstrument zurück und bestellte eine große Portion Hammeleintopf.
»Unsere reizende Begleitung heißt übrigens Eleonore Perth«, stellte mich Ferrier vor.
»Perth? Wie die Stadt in Schottland?«, fragte O’Maley.
»Ihr habt es erfasst«, entgegnete ich knapp. »Und Ihr seid Ire, Mr O’Maley?«
»Ja, Miss Perth, ich bin in Dublin geboren.«
»Mrs Perth, bitte.«
Ferrier musterte mich noch skeptischer als zuvor. »Ihr seid verheiratet?«
Ich ärgerte mich einmal mehr über mich selbst, denn mit jedem weiteren Satz manövrierte ich mich ein bisschen tiefer in eine Ausweglosigkeit, aus der ich nicht mehr herauskam.
»Ist das Verheiratetsein in Eurem Land so ungewöhnlich, Monsieur Ferrier?«, fragte ich spitz.
Ferrier schüttelte den Kopf. »Aber Ihr seid noch so … jung.«
»Ich denke, ich bin alt genug. Und obwohl es Euch nichts angeht: Ich bin mit Mr Jonathan Perth verheiratet.« Ich fühlte den derben Leinenstoff meines Kleides zwischen meinen Finger und sagte: »Mr Perth ist Tuchhändler. Für Leinen.«
Ferrier wirkte immer noch nicht überzeugt, O’Maley hingegen schmunzelte, offenbar amüsierte ihn der Verlauf der Unterhaltung.
»Und wo befindet sich Euer Gemahl der Zeit?«, hakte Ferrier nach.
Hätte ich einen Wunsch freigehabt, hätte dieser Ferriers unerschöpflich sprudelnden Fragenquell zum sofortigen Versiegen gebracht.
Ich räusperte mich. »Er … Er ist geschäftlich in Massachusetts unterwegs.«
»Das ist weit entfernt von dieser Inselgruppe.«
»Ich reise allein, weil mich mein Gemahl leider nicht begleiten konnte.«
Unser Frage-und-Antwort-Spiel wurde unterbrochen, da die Wirtin den bestellten Hammeleintopf und mehrere Löffel brachte. Teller schien es in dieser Schenke nicht zu geben. Ich starrte auf die dampfende Schüssel, der ein intensiver Geruch nach Schafsbock entstieg. Unter normalen Umständen hätte mir vor dem matschigen Inhalt gegraut, aber das hier waren keine normalen Umstände, und so lief mir allein bei dem Gedanken an eine anständige Portion Eintopf mit Fleisch das Wasser im Mund zusammen.
Ferrier reichte mir einen Löffel weiter.
»Danke, Monsieur Ferrier«, sagte ich höflich und begann gierig den ersten Löffel in mich hineinzustopfen. Das Zeug schmeckte besser als es aussah und roch.
»Allem Anschein nach reist Ihr nicht nur allein, sondern seid auch außerordentlich hungrig«, bemerkte Ferrier trocken.
»Die Mahlzeiten auf dem Schiff, mit dem ich hierhergekommen bin, waren nicht gerade ein Hochgenuss.«
»Welches Schiff hat Euch nach Santa Cruz gebracht, Madame Perth?«
Ich bewegte mich auf extrem dünnem Eis, denn Ferrier blieb leider skeptisch. Schnell schob ich mir einen weiteren Löffel Eintopf in dem Mund, um Zeit für eine passende Antwort zu gewinnen.
Little Fothergill schmuggelte sich unvermittelt in mein Gedächtnis. Hastig schluckte ich den Bissen hinunter und fragte: »Kennt Ihr die Alliance, Sir?«
»Nein«, antwortete Ferrier.
»Sie gehört der East India Trading und auf ihr habe ich eine Passage nach England gebucht. Und um Eure Neugier endgültig zu befriedigen, Monsieur Ferrier, es sind familiäre Angelegenheiten, die mich in meine alte Heimat, Schottland, zwingen.«
Ferrier schwieg, dafür weckte mein letzter Satz O’Maleys Neugier. »Ihr kommt aus Schottland, Ma’am?«
»Ja, ursprünglich komme ich aus Kilchoman. Das liegt auf der Insel Islay in Nordwest-Schottland.«
»Ursprünglich?«, O’Maley nippte an seinem Wein. »Demzufolge lebt Ihr nicht mehr dort?«
Ich schüttelte den Kopf und setzte ein möglichst unbeteiligtes Gesicht auf. »Nein, vor einiger Zeit hat es mich und meinen Gemahl nach Quebec verschlagen.«
Das Lügen machte mir zwar keinen Spaß, trotzdem kamen jetzt die Worte erstaunlich leicht über meine Lippen.
»Was treibt einen Tuchhändler bloß in eine gottverlassene Gegend, in der es kaum Menschen gibt?«, fragte Ferrier.
»Ihr kennt diese Provinz?«
»Nein, und eigentlich möchte ich sie auch nicht kennenlernen. Niemand mit halbwegs klarem Verstand emigriert freiwillig in die einsamste und ärmste Kolonie, die die Französische Krone zu bieten hat, außer …« Ferrier brach ab. Seine forschenden Augen durchbohrten mich wie ein Speer.
»Außer?«
Ferrier lächelte verklärt. »Parlez-vous française, Madame Perth?«
Mein Französisch ließ sich als schlecht bezeichnen, aber diesen Satz verstand ich. »Naturellement, Monsieur!«, antwortete ich daher selbstbewusst.
»Y a-t-il beaucoups des cerfes dans des bois à Quebec?«
Nein, dieser Schuft hatte nicht verklärt gelächelt, sondern hinterhältig gegrinst. Das wurde mir jetzt schlagartig klar, denn ich hatte nicht die leiseste Vorstellung, was den Inhalt seiner letzten Frage betraf. Von dem Angebot einer weiteren Portion Eintopf, bis hin zu einem anstößigen Antrag war alles drin. Dieser Mistkerl spielte mit mir, und anscheinend bereitete es ihm obendrein sichtliches Vergnügen.
»Wie bitte?«, fragte ich.
»Ich denke, Ihr habt mich sehr wohl verstanden, Madame.« Er lächelte immer noch.
Also doch ein unsittlicher Antrag. »Und aus eben diesem Grund möchte ich Eure Frage unbeantwortet lassen«, entgegnete ich schroff.
»Warum so kratzbürstig?«
»Weil ich mit Sicherheit nicht die bin, für die Ihr mich haltet.«
»Da stimme ich Euch unumwunden zu.« Nun lächelte er überlegen. Er beugte seinen Kopf soweit zu mir herüber, dass ich den Wein in seinem warmen Atem roch. »Und ich sage Euch noch etwas, Ihr könnt mir keine Antwort geben, weil Ihr mich nicht verstanden habt. Verehrte Eleonore Perth, ich habe Euch nicht nach der Möglichkeit eines Beischlafs gefragt – und das habt Ihr Eurer abweisenden Reaktion nach doch vermutet. Nein, meine Liebe, ich wollte lediglich wissen, ob es in den Wäldern Quebecs viele Hirsche gibt. Meiner Meinung nach, eine einfach zu beantwortende Frage für jemanden, der seit Jahren dort lebt.«
Treffer und versenkt.

Sonntag, 27. April 2014

1. Literarisches Betthupferl der Eröffnungswoche der Facebook-Fanpage


Der erste offizielle Tag der Fanpage zu Das Lächeln des Falken geht zu Ende. Ich bedanke mich bei allen, die dem Lächeln des Falken ein Like gegeben und bei der Buchverlosung mitgespielt haben. Natürlich freue ich mich, wenn im Laufe der Woche noch viele Like dazukommen würden.

Als kleines Dankeschön gibt es als literarisches Betthupferle das erste Textspickerle aus Band 1 Pfade der Hoffnung. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.


Aus dem Buch:

In meinem Dämmerschlummer spürte ich ein Kitzeln. Etwas berührte meine Wange, immer wieder und immer an der gleichen Stelle. Mein Unterbewusstsein hielt es eine Fliege. Schließlich befand ich mich in einem Pferdestall, und in Ställen gab es jede Menge Fliegen. Ich wischte an meinem Kinnbogen entlang, um das lästige Insekt zu verscheuchen. Dass ich nach Wochen ohne Waschgelegenheit nicht unbedingt nach Maiglöckchen duftete, war mir klar, aber dass ich bereits dermaßen erbärmlich stank, dass ich Fliegen wie ein Kuhfladen anzog, war keine angenehme Vorstellung. In einer schnellen Handbewegung schlug ich im Halbschlaf zu und hatte etwas zwischen den Fingern, das sich nicht wie eine zappelnde Fliege anfühlte, sondern …
Es war ein Strohhalm. Ich hielt den Halm fest und hörte ein leises, jungenhaftes Kichern.
Schlagartig war ich glockenwach. Ich riss die Augen auf; mein Kopf wirbelte herum. Neben mir hockte ein Junge und grinste mich mit dem breitesten Lächeln an, das ich seit einem halben Jahr gesehen hatte.
»Du lebst ja«, sagte er auf Englisch. Jetzt reichte sein Grinsen von einem Ohrläppchen zum anderen.
Ich starrte den Burschen ungläubig an, wobei ich mich bei der Frage ertappte, worüber ich mehr staunte. Über die Tatsache, dass er es klammheimlich an meine Seite geschafft hatte oder darüber, dass er nahezu akzentfrei Englisch sprach. Weder das eine noch das andere trug zu meiner Beruhigung bei.
»Natürlich lebe ich, oder sehe ich wie eine Katze aus, die sich zum Sterben zurückgezogen hat«, entgegnete ich gereizt.
»Nein, aber was machst du hier?«, fragte er mit ehrlicher Neugier.
Ich musterte ihn, während ich mir überlegte, welche Antwort am glaubwürdigsten klang. Er war zwölf oder dreizehn Jahre alt und soweit ich es in dem schummerigen Licht erkennen konnte, hatte er rotblondes, struppiges Haar und war kein bisschen sauberer als ich selbst. Ich entschloss mich zu einem forschen Gegenangriff. »Dieselbe Frage könnte ich dir auch stellen. Du siehst nicht gerade wie ein Einheimischer aus. Also? Gehört ein Knabe deines Alters um diese Zeit nicht schon längst auf sein Schiff?«
Er grinste zwar weiterhin, aber nicht mehr so offen, und schüttelte verneinend den Kopf.
»Bist du etwa abgehauen?«, hakte ich nach.
Der Junge nickte verhalten. »Genau wie du.«
Der Kleine verblüffte mich immer mehr. »Wie … Wie kommst du denn auf die Idee?«
»Ganz einfach, richtige Damen verstecken sich für gewöhnlich nicht auf dem Heuboden eines Pferdeverleihers und schon gar nicht auf spanischen Inseln«, gab er im tiefsten Brustton der Überzeugung zurück. Er musterte mich noch einmal. »Und deren Gewänder sind, verzeih mir bitte, in aller Regel wesentlich sauberer.«
So viel stand schon mal fest; der Kleine war nicht auf den Mund gefallen.
»Ach ja?!«, murmelte ich, weil mir auf die Schnelle nichts Intelligenteres einfiel.
»Aye, Ma’am.«
»Na schön. Und weiter?«
Der Junge zuckte die Achseln, zupfte ein paar Strohhalme aus dem Haufen, auf dem er saß, und begann sie spielerisch um seine Finger zu wickeln. Er sah mich aus leuchtenden Augen an, dann streckte er mir die Hand entgegen.
»Ich heiße Gavain Fothergill, aber, weil ich für mein Alter noch ziemlich schmächtig bin, nennen mich alle Little Fothergill. Und wie heißt du?«
Ich zögerte, denn ich war weiterhin misstrauisch, auch wenn mir der Bursche nicht unbedingt gefährlich erschien. »Sag einfach Mary zu mir«, gab ich zurück und reichte ihm ebenfalls die Hand.
Er grinste erneut, diesmal sah es lausbübisch aus. »Na schön, Mary, aber ich glaube trotzdem, du bist die, die sie suchen.«
Ich fühlte, wie bei seinen Worten sämtliche Kraft aus meinen Gliedern wich und mein Mund vor Unbehagen trocken wurde. »Die, die sie suchen?«, wiederholte ich, um Zeit zu schinden.
»Aye Ma’am«.
Die Antwort des Jungen hätte kaum wortkarger ausfallen können, aber wenigstens gewann ich meine Fassung zurück. »Was macht dich da so sicher?«, fragte ich im Flüsterton.
»Weil sie deine Beschreibung an alle britischen Schiffe weitergeben haben. Sie suchen eine gewisse Gwenyth Mary McDonnell. Jung, blond, hübsch.«
Ich sah an mir hinunter. Auch wenn die Lichtverhältnisse, hier oben, auf dem Boden schlecht waren und vieles beschönigten, konnte ich mir das Attribut hübsch im Bezug auf mein gegenwärtiges Äußeres kaum vorstellen, aber es schmeichelte. »Hübsch. Das steht doch nicht wirklich in der Beschreibung?«
Der Kleine fiel auf den Rücken und lachte so herzhaft, dass ich einfach einstimmen musste.
»Nein, das habe ich dazugedichtet.« Er wurde wieder ernst. »Sag schon, bist du die Frau?«, wollte er wissen.
»Und wenn es so wäre, würdest du dann zu deinem Captain laufen und mich verraten?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, Ma’am. Ein wahrer Gentleman würde nie das Leben einer Frau in Gefahr bringen. Und außerdem …« Der Junge wurde still.
»Und außerdem was
»Außerdem gehe ich niemals wieder auf mein Schiff zurück«, sagte er leise, aber mit einer Festigkeit in der Stimme, die keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit aufkommen ließ. »Mein Captain ist ein schlechter Mensch. Ich will mir nicht ausmalen, was er mit mir anstellt, wenn ich ihm noch einmal in die Hände fiele.«
»Was willst du dann tun?« Dass er noch ein halbes Kind war, verkniff ich mir anzufügen.
Little Fothergills Gesicht hellte sich auf. »Ich heuere einfach auf einem anderen Schiff an.«
»Und du glaubst, das ist so leicht?«, fragte ich und war geneigt, den Jungen ernsthaft zu beneiden, denn anscheinend besaß er nicht nur ein unerschütterliches Vertrauen in die Zukunft, sondern er hatte, im Gegensatz zu mir, auch einen Plan.
Er nickte. »Aye, Ma’am. Ich bin zwar nicht besonders kräftig, aber ich bin schmal und flink genug, um mich auf und zwischen den Kanonen zu bewegen. Als Pulveräffchen würden sie mich allemal nehmen.«
Nach dieser Aussage beneidete ich ihn nicht mehr. «Pulverjungen leben ziemlich gefährlich«, gab ich zu bedenken.
»Ja, ich weiß, im Gefecht sterben die immer zuerst, weil sie nicht nur zwischen den Kanonen rumturnen, sondern auch für den Munitionsnachschub sorgen müssen.« Er schnitt eine abwägende Grimasse. »Deshalb wäre mir ein Handelsschiff auch wesentlich lieber.«
»Mir auch«, murmelte ich. Der Gedanke an Kriegsschiffe machte mir plötzlich wieder meine eigene Situation schonungslos bewusst. »Wenn du dir ein Schiff im Hafen aussuchen könntest, für welches würdest du dich entscheiden?«, fragte ich.
Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Die Rapace
»Rapace? Klingt französisch.«
»Natürlich. Sie kommt ja auch aus Frankreich. Das erkennt man an der weißen Flagge am Heck, dem drapeau blanc
»Na, du kennst dich aus.«
Little Fothergill straffte den Oberkörper. »Aye, Ma’am. Meine mangelnde Körpergröße ändert nichts an der Tatsache, dass ich ein Matrose bin.«
»Das hätte ich fast vergessen, entschuldige bitte.«
Little Fothergill rutschte näher an mich heran und drückte sein Gesicht an den zwei fingerbreiten Spalt zwischen den zusammengenagelten Holzbrettern, die als Klappladen für die Ladeluke dienten.
»Du kannst die Rapace sogar von hier aus sehen. Es ist der dunkle Dreimaster, der ziemlich weit vorne am Kai liegt.« Er machte mir Platz, damit ich hinaussehen konnte.
Ich starrte zum Hafen hinüber. Entlang der Befestigungsanlage brannten zahlreiche Fackeln und tauchten die Schiffe in gespenstisch flackerndes Licht. An der Kaimauer lagen mehrere Dreimaster vertäut. Und da ich keine Ahnung hatte, welches Schiff der Bursche meinte, entschied ich mich kurzer Hand für das auffälligste. »Meinst du etwa das, mit dem Falken als Galionsfigur?«
»Ja, daher auch der Name des Schiffes. Rapace ist das französische Wort für Raubvogel.«
»Du sprichst französisch?«
Little Fothergill winkte ab. »Nur ein paar Wörter.«
»Und warum willst du dann unbedingt auf dieses Schiff?«
»Weil es ein schönes Schiff ist und …«, er brach ab.
Ich sah ihn erwartungsvoll an.
»Du sagst es keinem weiter, und du lachst mich auch nicht aus.«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Versprochen?«
»Verspochen.«
»Nachdem ich abgehauen bin, bin ich zur Rapace gelaufen, um sie aus der Nähe anzuschauen. Sie ist wunderschön. Fast so schön wie eine Frau. Und was macht ein höflicher Junge, wenn er eine Lady trifft, er verbeugt sich, und lächelt zum Gruß«, er wurde ernst. »Ich schwöre es beim Leben meiner Mutter, der Falke hat zurückgelächelt.«
Ich musste mir alle Mühe geben, keine Miene zu verziehen, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ein lächelnder Falke aussah.
»Ich verstehe. Das Lächeln des Falken …«, nun platzte es ich doch aus mir heraus, »Little Fothergill, das ist ausgemachter Blödsinn. Vögel können nicht lächeln und eine Holzfigur schon gar nicht.«

»Du glaubst, ich habe mir das alles nur ausgedacht!« Little Fothergill klang enttäuscht...

Gewinnt ein signiertes Taschenbuch

Gewinnt eines von insgesamt 3 signierten Taschenbücher Das Lächeln des Falken – Pfade der Hoffnung.

Und so funktioniert´s: 

Gebt einfach euren Tipp ab, was DAS auf dem untenstehenden Bild sein könnte. Am Sonntag, den 4. Mai 2014 erfahrt ihr dann die Auflösung. 
Jeder Tipp nimmt an der Verlosung teil. Pro Teilnehmer/in zählt ein Tipp für die Verlosung. Wenn ihr eure Gewinnchance verdoppeln wollt, dann gebt der Fanpage zur Romanserie einfach noch zusätzlich ein Like, denn unter allen Likes, die bis zum Ende des Gewinnspiels eingehen, wird ein weiteres Taschenbuch verlost.

Laufzeit des Gewinnspiels: So, 27. April – Sa. 3. Mai 2014, 0Uhr mitteleuropäischer Zeit.

Unter den häufigsten bzw. originellsten Antworten wird ein Extra-Exemplar wird ausgelost.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen und wünsche euch ganz viel Glück und originelle Ideen für die Tipps.





Teilnahmebedingungen für das Gewinnspiel: 


Teilnahmeberechtigt ist jeder über 18 Jahre.  Bei mehreren Teilnehmern entscheidet das Los. Der rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Auslosung findet am 4. Mai statt, die Gewinnerinnen / Gewinner werden persönlich benachrichtigt.

Die Facebook-Fanpage zur Romanserie ist online

Hier geht´s direkt zur Fanpage. So könnt ihr zukünftig auch über Facebook immer auf dem neusten Stand.

Die offizielle Fanpage zum Roman

Offizieller Start der Facebook-Fanpage Das Lächeln des Falken

Liebe Freundinnen und Freunde des historischen Liebes- und Abenteuerromans,


heute ist es soweit. Die Fanpage zu meiner #Historical #Romance #Buchreihe DAS LÄCHELN DES FALKEN geht offiziell an den #Start . Freut Euch auf eine Eröffnungswoche, in der ihr meine neuen Roman und seine Figuren näher kennen lernen und insgesamt 3 signierte Taschenbücher gewinnen könnt.

27. April – 3. Mai 2014 #Popcorn-Kino als #ebook für den #Kindle

Eine Woche lang gibt´s den kompletten ersten Band zu DAS LÄCHELN DES FALKEN für 99 Cent


27. April – 3. Mai 2014 #Buchverlosung #Gewinnspiel #gewinnt ein signiertes #Taschenbuch

In dieser Zeit könnt Ihr eines von 2 signierten Taschenbüchern gewinnen. Was ihr dazu tun müsst? Ganz einfach. Ich zeige Euch ein Bild und ihr gebt Euren Tipp ab. Wer Lust auf eine doppelte
Gewinnchance hat, der wird einfach Fan und gibt dem LÄCHELN DES FALKEN ein LIKE.


1. Mai 2014 #Lesung in der Villa Barock in #Ludwigsburg

Am 1. Mai könnt ihr mich persönlich treffen, denn da halte ich meine erste Lesung.
Veranstaltungsort:         Villa Barock, Pflugfelder Str. 5, 71636 Ludwigsburg
Beginn:                         19 Uhr
Wenn ihr Zeit habt und in der Nähe seid, schaut vorbei. Ich freue mich auf euch.


27. April – 3. Mai 2014 #Blick ins #Buch mit kleinen #Lesetipps

Zusätzlich zu den anderen Aktionen gibt es jeden Tag ein ausgesuchtes Textspickerle aus dem Roman und zu verschiedenen Figuren. Schreibt mir, welche Figur ihr genauer kennenlernen möchtet und welche Fragen euch bewegen.  Die schönsten, interessanten und häufigsten Fragen nehmen noch einmal an einer Extra-Verlosung  der Printausgabe teil.

Ich wünsche euch viel Spaß!

Mittwoch, 23. April 2014

Fanpage auf Facebook

Vielleicht hat es der eine oder andere schon gemerkt, aber da tut sich was, denn DAS LÄCHELN DES FALKEN bekommt nun auch auf Facebook eine eigene Fanpage. Die wichtigsten Beiträge sind schon online, jetzt geht es nur noch ums Feintuning.

Am kommenden Sonntag (27. April 2014) ist dann der offizielle Starttermin. Freut Euch auf eine Woche mit vielen Überraschungen. mehr erfahrt ihr in den nächsten Tagen.

Wer neugierig ist kann aber auch schon vorab einen Blick auf die Fanpage werfen.

https://www.facebook.com/daslaechelndesfalken

Viel Spaß!

Dienstag, 22. April 2014

Newsletter

Die Möglichkeit, dem Lächeln-des-Falken-Blog per eMail zu folgen, gibt es jetzt schon seit einigen Wochen. Und das Ganze scheint ganz ordentlich zu funktionieren.

Also, wenn ihr mögt, könnt ihr euch gern in die Newsletter-Liste eintragen. So bleibt ihr auf dem Laufenden, wenn sich auf diesem Blog etwas tut. Ihr erfahrt, wann es Buchverlosungen gibt, ihr erhaltet Einladungen zu exklusiven Reading-With-Friends-Leserunden, unveröffentlichte Vorab-Leseproben und vieles mehr.

Den entsprechenden Link findet ihr in der RECHTEN Spalte des Blogs. Ich freue mich auf euch.

Natürlich ist der Newsletter kostenfrei und jederzeit wieder abbestellbar.

Samstag, 19. April 2014

Vorankündigung

Hallo meine Lieben!

Am 1. Mai findet meine erste Lesung statt. Also, wer Lust hat merkt sich den Termin mal vor:

Villa Barock, Ludwigsburg, 1. Mai 2014, 19 Uhr

Weitere Infos gibt´s in den nächsten Tagen.

Freitag, 18. April 2014

Liebe Ostergrüße

Ich wünsche meinen Leserinnen und Lesern ein frohes und hoffentlich stressfreies Osterfest. Genießt die freien Tage und lasst euch von dem Regenwetter nicht die Laune vermiesen.